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Baumfällung in Deutschland: Alles, was Sie wissen müssen

Die Baumfällung ist in Deutschland stark reglementiert und sollte gut geplant werden. Der beste Zeitraum liegt zwischen Oktober und Februar, um den Artenschutzbestimmungen zu entsprechen. Eine vorherige Genehmigung und die Wahl der richtigen Fällmethode sind entscheidend, um Strafen zu vermeiden und die Sicherheit zu gewährleisten.

1. Einführung in die Baumfällung

Bäume sind ein wichtiger Bestandteil unserer Umwelt, doch manchmal ist es notwendig, sie zu fällen. Sei es aus Sicherheitsgründen, wegen Krankheiten oder um Platz für Bauprojekte zu schaffen. Doch bevor man zur Kettensäge greift, gibt es einige wesentliche Aspekte zu beachten. Besonders in Deutschland gibt es strikte Vorschriften und Zeiträume, in denen eine Baumfällung erfolgen darf.

2. Gesetzliche Regelungen zur Baumfällung in Deutschland

2.1 Bundesnaturschutzgesetz und lokale Vorschriften

In Deutschland wird die Baumfällung durch das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) geregelt. Nach § 39 Abs. 5 BNatSchG ist es grundsätzlich verboten, zwischen dem 1. März und 30. September Bäume zu fällen. Der Grund dafür ist der Schutz von Vögeln, die in den Bäumen nisten.

Zusätzlich gibt es in vielen Bundesländern und Städten spezielle Baumschutzsatzungen, die vorschreiben, dass für das Fällen bestimmter Bäume eine Genehmigung erforderlich ist.

2.2 Strafen bei Verstößen

Wer ohne Genehmigung oder außerhalb des erlaubten Zeitraums eine Baumfällung durchführt, riskiert hohe Strafen. Diese können zwischen 5.000 und 50.000 Euro liegen, je nach Bundesland und Schwere des Verstoßes.

3. Der beste Zeitraum für eine Baumfällung

3.1 Baumfällung im Winter: Vorteile und Herausforderungen

Die ideale Zeit für eine Baumfällung in Deutschland liegt zwischen Oktober und Februar. Der Winter bietet mehrere Vorteile:

  • Kein Vogelschutzproblem: Die meisten Vögel haben ihre Brutzeit abgeschlossen.
  • Bessere Bodenbedingungen: Der gefrorene Boden verhindert, dass schwere Maschinen tiefe Spuren hinterlassen.
  • Weniger Arbeit durch weniger Material: Ohne Laub befindet sich weniger Masse an den Bäume das abtransportiert werden muss.

Allerdings kann schlechtes Wetter mit Schnee und Eis die Arbeit erschweren.

3.2 Baumfällung im Sommer: Warum ist sie problematisch?

Eine Baumfällung im Sommer ist in den meisten Fällen nicht erlaubt. Zudem gibt es praktische Nachteile:

  • Dichter Laubbewuchs erschwert die Arbeit.
  • Mehr Feuchtigkeit im Holz macht die Handhabung schwieriger.
  • Stärkere Einschränkungen durch Vogelschutzgesetze.

Ausnahmen gibt es nur, wenn ein Baum eine akute Gefahr darstellt, etwa bei Sturmschäden.

4. Wichtige Faktoren bei der Planung einer Baumfällung

4.1 Baumgesundheit und Sicherheit

Bevor ein Baum gefällt wird, sollte geprüft werden, ob er tatsächlich krank oder gefährlich ist. Wir als Baumkontrolleure können das beurteilen.

4.2 Wetterbedingungen und Bodenbeschaffenheit

Trockenes Wetter und ein stabiler Untergrund sind ideal für eine sichere Fällung.

4.3 Umweltaspekte und Artenschutz

Ein geschützter Lebensraum kann eine Fällung verbieten oder verzögern. Vorherige Prüfungen sind daher essenziell.

5. Genehmigungen und Antragsverfahren

In den meisten Städten und Gemeinden ist eine Genehmigung erforderlich. Der Antrag kann bei der Stadtverwaltung oder dem Umweltamt gestellt werden. Eine frühzeitige Planung ist wichtig, da Genehmigungen mehrere Wochen dauern können.

6. Methoden der Baumfällung

6.1 Manuelle Fällung

Hierbei wird der Baum mit Motorsägen gefällt. Diese Methode eignet sich für kleinere Bäume.

6.2 Maschinelle Fällung

Große Bäume oder schwer zugängliche Standorte erfordern spezielle Maschinen wie Fäll-LKW oder Hebebühnen.

6.3 Seilklettertechnik

In engen Bereichen, etwa in Gärten, wird der Baum Stück für Stück abgetragen, um Schäden an Gebäuden oder Straßen zu vermeiden.

7. Kosten einer Baumfällung

Die Kosten für eine Baumfällung hängen von mehreren Faktoren ab:

FaktorKostenbereich Baumhöhe150 - 1.500 € Standort (z. B. schwer zugänglich) 300 - 2.000 € Notwendige Genehmigungen 50 - 300 €

Zusätzliche Kosten entstehen, wenn das Holz entsorgt oder der Wurzelstock entfernt werden muss.

8. Alternativen zur Fällung: Wann lohnt sich ein Baumschnitt?

Nicht jeder Baum muss gleich gefällt werden. In vielen Fällen reicht ein fachgerechter Baumschnitt aus, um Probleme zu lösen. Dies kann helfen, die Gesundheit des Baumes zu erhalten und gleichzeitig potenzielle Gefahren zu minimieren.

9. Fazit

Die Baumfällung ist in Deutschland stark reglementiert und sollte gut geplant werden. Der beste Zeitraum liegt zwischen Oktober und Februar, um den Artenschutzbestimmungen zu entsprechen. Eine vorherige Genehmigung und die Wahl der richtigen Fällmethode sind entscheidend, um Strafen zu vermeiden und die Sicherheit zu gewährleisten.